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Wie die Pornografie unsere Sexualität beeinflusst

Aktualisiert: 21. März 2021

Das Internet, so wie wir es heute kennen, gibt es seit etwas mehr als 20 Jahren.

Es bietet uns grundsätzlich die Möglichkeit, uns mit dem Großteil der weiten Welt zu vernetzen und wertvolle Informationen in Sekunden zu erhalten.

Es ist eine unendliche Quelle des Wissens vorhanden, womit wir uns weiterbilden und entwickeln könnten.


Doch wofür wird das Internet von uns großteils genutzt?


Ganze 25% der Suchanfragen drehen sich z.B. um das Thema Pornografie.

Das entspricht 68 Millionen Suchanfragen täglich!


Dadurch, dass heute schon so viele Menschen einen Internetzugang haben, und sich ohne Probleme jederzeit mittels Computer oder Smartphone Zugang zu diesen Inhalten verschaffen können, steigt der Konsum der Pornografie immer mehr an.


Die Anbieter von Internet-Pornos machen dadurch einen täglichen Umsatz von 12,6 Millionen Euro! Wir reden hier also von einem riesigen Wirtschaftszweig, der Abhängigkeit und Sucht erzeugt und von dieser lebt.


Doch was ist der Grund dafür, dass Psychologen, Psychotherapeuten, Psychologische Berater, etc. vor dem Porno-Konsum warnen?


Gerade Jugendliche bekommen immer früher die Möglichkeit, ohne große Hürden Zugang zu pornografischen Filmen zu erhalten.

Das Alter, in dem das erste Mal ein Porno konsumiert wird, liegt mittlerweile bei 14 Jahren.

Das ist bei den meisten jungen Menschen einige Zeit vor dem tatsächlichen ersten Mal Sex.


In vielen Familien, sowie in einem Großteil der Gesellschaft ist das Thema Sexualität eines, über das nicht viel gesprochen wird. Die Jugendlichen erhalten von engen Bezugspersonen in dieser Hinsicht also meist keine wirkliche Aufklärung im Sinne eines offenen Gespräches, in dem alle Fragen gestellt und beantwortet werden können.



Somit ist für viele der erste Kontakt mit dem Thema Sex jener, den die Pornografie in ihren inszenierten Filmen vorgibt.


Dabei werden die jungen Menschen großteils mit überdurchschnittlich gut bestückten Männer konfrontiert, die von oben bis unten durchtrainiert sind und zeigen, dass man es der Frau am besten "so richtig hart besorgen muss".

Die Frau, natürlich extrem schlank, ebenfalls durchtrainiert und mit künstlichen, makellosen XL Brüsten lässt dabei alles mit sich machen, schreit dabei aus vollster Seele, um zu zeigen wie gut es ist.

Am Ende kommen dann natürlich beide zum Orgasmus und zeigen dies durch lautes schreien und übermäßig viel Körperflüssigkeiten. (Die künstlich erzeugt werden)


Diese Bilder und Ansichten prägen sich in die jungen Menschen ein.


Ein Nachteil der Leistungsgesellschaft:


Unsere Leistungsgesellschaft mit ihrem Weltbild, welches nach immer mehr Leistung strebt und verlangt, hat diesen Leistungszwang also auch schon in unseren intimsten und menschlichsten Bereich, nämlich die Sexualität übertragen.


Kein Wunder also, dass immer mehr Männer unter Errektionsstörungen leidend Psychologen sowie Psychotherapeuten aufsuchen weil sie Angst haben, im Bett zu "versagen". Genauso wie es kein Wunder ist, dass viele junge Frauen Angst davor haben, der Partner könnte im Bett auch nur die kleinste "Speckfalte" oder das zarteste Haar an einer Stelle entdecken, an der eine Frau scheinbar rasiert sein MUSS!


Das ist auch, neben den sozialen Medien, einer der Hauptgründe, warum immer mehr junge Frauen unter Selbstwertproblemen leidend Schönheitsoperationen, sowie dauerhafte Haarentfernungen im Intimbereich durchführen lassen. Es geht darum, einem von der Gesellschaft, sowie einer großen Industrie entwickelten Bild zu entsprechen.


Der Irrglaube:


Im Bezug auf Sex herrscht bei vielen jungen Menschen folgender Glaube:

Männer müssen standhaft und durchtrainiert sein sowie die Frau in allen Lagen und Situationen zum Schreien bringen und Frauen müssen makellos sein und dürfen keinesfalls zu "prüde" sein, um den Mann nicht zu "enttäuschen".


In diesem Dilemma stecken viele Menschen fest und dadurch ist die Sexualität oft nicht so erfüllend wie sie sein könnte. Denn der Leistungsdruck, den anderen nicht zu enttäuschen, lässt einen den Fokus nur auf die Leistung richten.


Dadurch entsteht allerdings keine Entspannung, sondern Anspannung.



Sex ist die intimste Form der Kommunikation...


...sagt ein bekannter deutscher Psychologe, und dem stimme ich absolut zu.


Durch Sex haben wir die Möglichkeit, dem anderen zu zeigen dass wir ihn/sie so annehmen wie er/sie ist, dass wir ihn/sie genauso lieben wie er/sie jetzt gerade in der Situation anwesend ist.


Wenn wir beim Sex unsere Gedanken weg von der Leistung und Perfektion und hin zu Verbindung mit dem anderen, sowie Einfühlen und offene Kommunikation verändern, werden die wahren Wunder der Sexualität möglich.


Denn Sex ist vielmehr als das, was wir in den Pornos im Internet sehen.

So, wie sich die Gesellschaft durch den Leistungsdruck in vielen Bereichen vom menschlichen Ursprung entfernt hat, hat sich auch in das Thema Sexualität und Liebe das Weltbild der Leistungsgesellschaft eingeprägt.


In einer Psychologischen Beratung, Psychotherapie oder bei einem/einer PsychologIn kann man als Paar oder auch alleine hervorragend an diesem Thema arbeiten.

Dabei wird das eigene Denken im Bezug auf Sexualität hinterfragt und neue, unterstützende und verbindende Gedanken verinnerlicht.


Dadurch wird relativ rasch die wahre Magie der Sexualität möglich, die so viel erfüllender ist als das, was wir aus Pornos nachzumachen versuchen.











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